Den kapitalistischen Normalzustand zum Objekt machen

Die Patientenfront setzt bei dir selber an, du bist ein Teil dieser kranken Gesellschaft und hast nie etwas anderes gekannt.

Da wir hier aufgewachsen sind, wurden wir durch und durch von den kapitalistischen Verhältnissen geprägt. Die Patientenfront setzt bei dir selber an, du bist ein Teil dieser kranken Gesellschaft und hast nie etwas anderes gekannt. Darüber solltest du dir bewußt sein. Eine neue Menschheit, die anders lebt, muß erst geschaffen werden, wir fangen jetzt damit an. Die meisten sozialrevolutionären Thesen beziehen sich ausschließlich auf die äußeren Umstände, materielle Ungleichheiten usw., und scheitern daran. Es wird übersehen, daß diese Verhältnisse spiritueller Bestätigung bedürfen, daß sie in Denkkategorien, im Bewußtsein in Form von Subjekt - Objekt Beziehungen wieder auftauchen. Die Patientenfront setzt hier und jetzt bei dir und deinen Freunden an.  Ihr seid Objekte der Umstände. Ihr seid gleichzeitig aber auch Subjekte, weil ihr aktiv - ob ihr es merkt oder auch nicht - daran beteiligt seid, die kapitalistischen Verhältnisse hervorzubringen. Ihr könnt aber auch bewußt wahrnehmende und handelnde Subjekte einer revolutionären Entwicklung sein, die, wie jede Veränderung, Innen wie Aussen stattfindet. Lasst uns das genauer mit dem dialektischen Materialismus erklären:

 

Das gesellschaftliches Sein bestimmt das Bewußtsein. Beides wird von der Produktionsweise  (Wirtschaft und Handel u.a.) des materiellen Lebens hervorgerufen, denn diese bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Wir sollten uns mit den gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen, um das Bewußtsein weiterzuentwickeln, um uns klar zu werden über individuelle Symptome in Bezug zur kollektiven Krankheit.  Dann wissen wir, wie wir die Verhältnisse verändern können, und haben die Möglichkeit, von den veränderten Ausgangsbedingungen wiederum lernen zu können. 

 

Die Produktionsweise, d.h. die Wechselwirkung zwischen den Mitteln (Arbeitskräfte, Maschinen etc.) zur Herstellung von Gütern und den Beziehungen, die wir bei der Herstellung, bei der Verteilung und beim Verbrauch der Güter eingehen, erzeugt die gesellschaftliche Realität. Diese wieder formt unseren Geist (das Bewußtsein). Der Mensch im ärtzlich normierten Kapitalismus sieht sich dementsprechend in erster Linie als Ware, d.h. als Behälter für bestimmte Werte (Beliebtheit, Erfolg, Konto auf der Bank, die Psyche), bewertet auch seine Mitmenschen danach und versucht sich in Konkurrenz mit anderen auf der Werteskala möglichst weit nach oben zu kämpfen. Wer da mithalten kann, wird gesund genannt.  Das Resultat  ist jedoch Krankheit. Mensch sollte sich darüber bewußt werden, daß Wert eine tote und irreale Substanz ist; er spürt das so oder so, selbst wenn er meint an der Spitze zu stehen. Krankheit ist keine erdachte Realität, sondern physische Wirklichkeit, hier gibt es keine Subjekt – Objekt Beziehungen mehr, sondern hier sind Bewußtsein und Körper vereint, es ist sehr real. Gleichzeitig sind wir im Leiden aber auch von allem getrennt, weil das Symptom Ausdruck der Zerstückelung und Verein-zell-ung durch die kapitalistischen Produktionsverhältnisse ist. Unser Prozess zielt darauf ab, Krankheit als Ausdruck der Notwendigkeit von kollektiver Veränderung zu verwirklichen.

 

Wir verstehen uns als Patienten, Krankheit und die Selbstbranntmarkung als Patienten sind der Ausgangspunkt für unsere Gemeinsamkeit. Als Patienten schließen wir automatisch alle Ausgegrenzten mit ein (z. B. in Dänemark wurde die Judenvernichtung verhindert , weil alle sich Judensterne anhefteten...auch Juden waren Patienten - unwertes Leben).

 

 


 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Aus Krankheit stark!